Sonntag, 24. Juni 2018

Wilde Bille - kurz vor Norwegen


Das Wetter lud nicht zum Fahrradfahren ein, aber Temperatur und übriges Wettergebaren erschienen mir durchaus passend, neu erworbenes Equipment für den bald folgenden Urlaub, jenseits des Polarkreises, einem letzten Test zu unterziehen.



Knapp zweistellige Temperaturen und mal mehr, mal weniger Regen könnten den Wetterbedingungen auf den Lofoten durchaus entsprechen, auch wenn man sich etwas anderes wünschen würde. Um den Aufwand gering zu halten bot sich der Sachsenwald und das Billetal als passendes Wanderrevier an.


Als wir das letze Mal hier waren gab es eine Menge Neuschnee. Heute zauberte der verhangene Himmel sattes Grün in das wilde Billetal. Lotte sprintete sofort los. Toll einen Hund zu haben, auf den man (fast) nicht achten muss. Sie ist einfach Cool und macht das schon. Fast reicht es aus, das Tipsen und das Rascheln im Laub im Ohr zu haben, etwas anstellen wird sie wohl nie. Lediglich größere Mengen Waldboden sammelt sie in ihrem Fell und ab und an muss sie auch von mitgeschleppten Ästchen und Kletten befreit werden. 

Recht bald zog eine kräftige Regenschauer vorüber. Die Regenjacke war dicht, wie übelich in beide Richtungen. Bergauf und bei entsprechender Hitze wird man also trotzdem nass. Erwartet hatte ich nichts anders. Die neue Hose ist leicht und elastisch, dabei dünn genug um sehr schnell wieder zu trocknen. Schuhe! Das leidige Thema. Schuhe müssen fest und wasserdicht und trittsicher und hoch und und und vor allem schweineteuer und vom Fachberater explizit empfohlen sein. Alles schon gehabt, die letzten, fast 250,- € teure Modelle, habe ich vor eine Obdachlosenheim in Ulan Ude abgestellt und danach noch mehrmals allen erdenklichen Fußärger mit diversen Exemplaren gehabt.

Stellt sich die Frage: Was brauchen meine Füße wirklich? Auf Converse Stofflatschen könnte ich schmerzfrei um die halbe Welt laufen, nur leider sind diese je nach dem nur bedingt geländetauglich. Also so etwas ähnliches muss es sein. Beim Billig-Outdoor-Höker Decathlon wurde ich dieses Mal fündig. Keine Blasen, keine Schmerzen, kein Abrieb an alten Wunden und tatsächlich keine nassen Füße, obwohl ich die eine oder andere Pfütze absichtlich mitgenommen hatte. Das macht Hoffnung, die Teile gehen mit. Die neuen Wandersocken dito.




GPS per Smartphone mit vorinstallierte Komoot Karten funktioniert wunderbar auch ohne Netz. Derweil hatte Lotte ausgiebig Spaß und sah mal wieder aus wie eine kleine Wildsau. Egal, Baden wäre heute sowieso fällig gewesen. Der Hundebademantel muss noch getestet werden.


Um Kaffee und Kuchen muss man sich im Sachsenwald selbst kümmern. Ich hatte vorgesorgt. Da es immer noch regnete dedurfte es lediglich eines leidlich trockenen Plätzchens und auch hier wurde ich irgendwann fündig.



Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung. Nein, kein blöder Spruch, am Ende unserer Tour waren wir sehr vergnügt und zudem gewiss, das wir auch im Polarsommer unsere Freude haben werden.


Nun sitze ich zufrieden am Schreibtisch, nachdem ich auch das technische Equipment auf Funktion und Zuverlässigkeit geprüft habe. Wer drei Tage im spanischen Outback versucht hat einen defelten OTG adapter zu ersetzen wird vorsichtig. Stromversorgung, Kamera, Tablet, GPS Gerät, Verkabelung - alles läuft und funktioniert. Das neue Tablet kommt mit RAW Dateien zurecht, überträgt GPS und Bilddateien recht flink und den Text hier habe ich auch schnell zu Pap.....Bildschirm gebracht. Norwegen wir kommen. 



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