Montag, 21. November 2016

Spätherbst


Es wird Sätherbst. Auch im Leben des Pinschers war plötzlich der Herbst da. Die Schnauze grau, die Sinne schwächer, weniger Hunger, weniger Freude, viel Schmerzen - viel zu früh. Der Gedanke stieg in mir auf, dass wir vielleicht nur noch Wochen oder Monate haben, nicht mehr Jahre. 

Es ist schwer nach Hause zu kommen, den vollen Napf zu sehen, nicht gegrüßt zu werden und zu wissen, er würde sicherlich gerne, aber er schafft es nicht mehr. Auch die dringend nötigen Schmerztabletten sind nur noch mit sanftem Zwang und viel Geduld zu verabreichen. Anderen Hunden gehen wir aus dem Weg, das währe uns früher niemals eingefallen, spielen mach keine Freude. Manchmal steht er in einer Ecke und weiß nicht mehr was er eigentlich wollte - Demenz? manchmal geht es gar nicht mehr, Lähmumng, Schmerzensschreie, viel Angst. 

Leider fährt kein Blitz vom Himmel und macht dem ein Ende. Ich fühle mich in der Verantwortung und es ist schwer. Es ist sehr schwer über leben oder nicht leben eines alten Freundes zu entscheiden und ich dachte es sei noch so lange hin - dabei war es heimlich schon zum alltäglichen Übung geworden. 

Nun probiere wir ein neues Schmerzmittel aus. Klar - das macht wieder Hoffnung, ein bisschen Hoffnung. Auf jeden fall werden wir uns die verbleibende Zeit noch so schön wie und stressfrei wie möglich machen, viel kuscheln, viel streicheln, und in der warmen Tasche immer beim Rudel bleiben. Versprochen! 


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