Donnerstag, 21. Juli 2016

Hommage an den besten Reisehund der Welt




Vielleicht ist es nicht der richtige Ausdruck, eine Hommage ist eine Huldigung an einen  Menschen, jedoch gibt es leider kein ähnliches Wort für einen Hund. Trotzdem wisst ihr jetzt sicherlich was ich meine - ich möchte dem weltbesten Reisehund Ehre erbieten. 


Wenn ich mich nicht verzählt habe, hat das kleine Kerlchen uns schon in 21 Länder begleitet. Gerade heute noch wurde uns bewusst, Verständigungsprobleme gab es nie. Hundisch ist hundisch, weltweit. Im Taxi nach Tirana - unseren alten Mercedes hat er geliebt (bei 40 Grad mussten wir ihn jedoch in feuchte Tücher wickeln damit er überlebt), auf unserer Radtour rund um Estland das Rudel zusammen halten (eine wirklich schwierige Pinscheraufgabe), mit dem Wohnmobil am Nordkap (abends in seine Decke gemummelt), in schwindelerregenden Höhen entlang der Levadas auf Madeira (ich kann nicht hinsehen, aber Hunde stürzen nicht ab, Hunde können das), auf den heißen Lavafeldern von La Palma und nun am westlichen Ende der Welt in Spanien, immer war er dabei, immer war es eine Bereicherung.


Wir mussten alle viel lernen, im Flieger geht es in die Tasche und Ruh ist, im Auto wird nicht geturnt, Radfahren ist seine Naturbegabung und im Zug sagen die Leute im Abteil beim Aussteigen oft:"Ach sie haben einen Hund dabei, den haben wir ja gar nicht bemerkt!" Im Restaurant liegt man unter dem Tisch und bettelt nicht (beim hinausgehen gibt es dann aber ein dickes Leckerli) usw usw....


Die meisten Dinge gestalteten sich deutlich einfacher als befürchtet. Ein kleiner Hund, und gerade ein kleiner Hund der aussieht wie ein Mini-Dobermann geht öfter mal noch durch, wo andere draußen bleiben müssen. Was überhaupt nicht geht ist: Der Hund kommt nicht ins Bett! (da war er schon immer) und: Der Hund darf nicht in den Frühstücksraum, wir passen solange auf ihn auf! (schweißgebadeter Kellner mit der Bitte doch schnell den Hund abzuholen). Tasche klappt wunderbar, ansonsten müssen wir leider auf die Lokalität verzichten. 


Sorgen macht uns der kleine Reisemeister nun aber doch in letzter Zeit. Seine schlechte Stimmung konnten wir medikamentös etwas aufhellen, den kaputten Rücken bekommt man wohl nicht mehr heil. Manchmal denke ich, ich habe ihn etwas überfordert in seinem bisherigen Leben - aber wer will das schon sagen, schließlich hatten wir eine Heidenspaß. In Zukunft werden wir wohl etwas gemächlicher heran gehen müssen. Auf lange Radtouren, kaltes nasses Wetter und anstrengende Wanderungen müssen wir in Zukunft verzichten. Noch heute jedoch, als er einen kleinen Hügel nicht hinauf kam, weil die Hinterläufe einmal wieder den Dienst quittierten, kam mir der Gedanke an ein Babytragetuch - gleich zu Hause werde ich der Idee weiter nachgehen, auf dass wir noch viele spannende Reisen gemeinsam erleben können.








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen