Dienstag, 27. Mai 2014

Sachsenwald mit Freunden




Die Abstimmung darüber, ob der Pinscher heute mit auf Tour gehen würde, endete mit nur einer Gegenstimme. Einstimmig war das Ergebnis bei Spargel, Pellkartoffeln, Schinken und Tatort am Abend nach der Tour. Nach meiner guten Erfahrung mit der GPS Tour des ADFC-Hamburg vom Vortag hatte ich Freunde eingeladen, die nächste Tour doch einfach mal mit zu fahren. Es sollte in den Sachsenwald gehen.


Abstimmung bei einer Gegenstimme gewonnen


Der Sachsenwald ist eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete in Norddeutschland. Er wirkt ein wenig preussisch, was wiederum nicht verwundert, wenn man weiß, dass er zum größten Teil der Familie von Bismarck gehört. Als Mensch aus der Eifel, würde ich den Sachsenwald allenfalls als Gebüsch bezeichnen, aber mehr hat der Norden nun mal nicht zu bieten und erholsam ist es dort trotzdem. Gut 30 Minuten Fahrzeit mit der S 21 bis Aumühle und schon steht man im Wald. 


unsere Straße (Foto LvB)


Auch die Waldwege sind preussisch angelegt, aber verfahren konnten wir uns dank GPS-Track ohnehin nicht. Das Gewitter vom Vorabend hatte leider deutliche Spuren hinterlassen. Für meinen Geschmack waren die Wege etwas feucht und mit den kleinen "Liegeräderrädern" hatte ich so meine Mühe im Morast. Besser wurde es dann auf den Feldwegen Richtung Schwarzenbek. Für Kaffee sei es noch zu früh, ergab die Abstimmung mit einer Gegenstimme, also fuhren wir weiter Richtung Süden. Begleitung zu haben ist, abgesehen davon, dass es nett und unterhaltsam ist, auch sehr gut, um sich mal Fotografieren zu lassen. So kann man sich mal eine Vorstellung davon machen, wie das Aussieht, wenn wir, der Pinscher und ich, einen Tag lang auf dem Liegerad sonnenbaden. 

Sonnenbad auf der Landstraße (Foto LvB)


Durch Zufall entdeckten wir eine kleine verfallende Siedlung am Wegesrand bei Gützow. So richtig lange schienen die strohgedeckent Häuser und Stallungen noch nicht verlassen zu sein, aber die Natur hatte sich ordentlich ins Zeug gelegt und unsere Neugier zahlten wir mit ein paar Schmerzhaften Brenneselstichen. Selbst den Pinscher hatte es erwischt. 


verlassenes Anwesen

Wie es immer so ist - kommt die Kaffeezeit, fehlt die Gelegenheit. Wir fuhren von Ort zu Ort ohne Erfolg. Dann wurden wir doch noch fündig. Auf einem Reiterhof mit mit angegliedertem Reitshop, Kaffeebar, Dorfttreff und, so schien es, Hundevergnügungsanstalt, kamen wir, obwohl wir schon fast aufgegeben hatten, doch noch zum Zuge. Die Menschen waren nett, der Kaffee gut und der Kuchen naja. Dem Pinscher war es eindeutig zu gesellig hier. Ein Sennenhund, zwei röchelnde Bulldoggen, etwas kleines drahtiges und alle wollten hielten nicht den konventionellen Wohlfühlabstand ein. Mit einem Satz sprang der Pinscher blitzschnell, fast elegant zwischen die Kuchentellern auf den Tisch und weiter auf den Schoß. Niemand nahm Anstoß daran - ach der ist aber süß! - ein wahres Hundeparadies hier.




Das letzte Stück Sachsenwald ersparten wir uns, wegen des Schlammes und nahmen die alternative Landstraße. Bei trockenem Wetter hätte man dem ADFC wieder ein dickes Lob für die vorgeschlagene Strecke aussprechen können. In Aumühle wartete schon die S-Bahn. Das Fahrvergnügen endete jedoch schon nach wenigen Halten in Billwerder. "Personen im Gleisbett am Berliner Tor" verkündete der Lautsprecher, und man werde den Strom voraussichtlich in 15 min wieder einschalten. Das passte natürlich überhaupt nicht zu unseren Tatort-Spargel-Plänen. Aber wozu hatten wir denn Fahrräder dabei?








1 Kommentar:

  1. Ich finde, die matschigen Wege können wir nicht dem ADFC anlasten, die Tour verdient 'ne Bestnote!
    ...und noch ein Tipp für Kaffee/Kuchenliebhaber: Quält euch nicht mit eisernen Geundsätzen wie "Kuchen frühestens nach der halben Strecke!". Wenn ihr in Schwarzenbek Appetit habt, nutzt die Chance, danach wird's deutlich dünner mit dem Angebot!

    AntwortenLöschen